Die Bühne wird zur Fury Room, die Rage zum Spektakel – und das Publikum ist mittendrin. Die Performerin Clea Eden lädt mit viel Humor und einer ordentlichen Portion Wut zum Abriss ein. In einer Welt, die uns täglich auf die Palme bringt, aber gleichzeitig verlangt, dass wir brav bleiben, gibt sie der zerstörerischen Furie in ihr endlich den Platz, den sie verdient.

Fury Rooms sind schallisolierte Räume, in denen Menschen für ein paar Münzen Geschirr zertrümmern, alte Drucker malträtieren oder sich mit dem Baseballschläger an Schaufensterpuppen austoben können. Ein kontrollierter Kurzschluss für die Seele, ein Moment der Katharsis zwischen Schweissausbruch und Adrenalinrausch. Vielleicht ist es ja die Scham vor dem wütenden Monster in uns, die uns zu zahmen, politisch entmachteten Wesen macht, die einsam ihre Wut hinter verschlossenen Türen für 30 Stutz pro Viertelstunde rauslassen – während draussen alles beim Alten bleibt.