Pörtner Stephan, Zürich (CH)
Themen: Krimi, Langstrasse, Neunzigerjahre, Drogen, Parties
Stephan Pörtner, geboren 1965, brach mit 15 Jahren die Schule ab. Mit 20 übernahm er einen Quartierladen im Zürcher Kreis Vier und baute einen Getränke Handel auf. Später bildete er sich zum Übersetzer weiter. Er lebt in Zürich, wo seine sechs Krimis mit Köbi Robert spielen. Der letzte Band Pöschwies wurde von der Literaturkommission des Kantons Zürich mit einem Werkbeitrag ausgezeichnet, für Stirb, schöner Engel erhielt er den Zürcher Krimipreis.
Besonderes
Obwohl es sich um Krimis handelt, sind die Geschichten nicht brutal, es geht aber vieles schief.
Werke
- Die Köbi-Krimis, alle ab ca. 15. Jahren
- Köbi der Held
- Kein Konto für Köbi
- Köbi Krokodil
- Köbi Santiago
- Stirb schöner Engel
- Pöschwies
Leseprobe aus «Köbi der Held»
Das Paar Boxhandschuhe, das mir am besten gefiel, war natürlich das teuerste. Es kostete doppelt soviel, wie ich eigentlich budgetiert hatte. Ich streifte durch die Sportabteilung des Warenhauses Jelmoli. Mein Trainer hatte angedeutet, dass ich bald wieder gut genug sein würde, um Sparring zu boxen. Ausserdem hatte ich ein Geschenk verdient, weil ich so brav trainierte und Fortschritte machte. Etwas weniger euphorisch prüfte ich bei den billigeren Handschuhen Verarbeitung und Tragkomfort und liess die ästhetischen Gesichtspunkte ausser acht. Ein schwarzes Paar, nicht schön, aber zweckmässig, wahrscheinlich das Vorjahresmodell, fand Gnade vor meinem Portemonnaie. Ich legte es weit hinten ins Gestell, damit es mir niemand wegschnappen konnte.
Erst einmal wollte ich mich umschauen, was es denn sonst im Fitnessbereich gab, was diese Saison hochgejubelt, als brandneu verkauft und mit entsprechender Ausrüstung zum Geschäft gemacht wurde: Softhockey, Rollerblades und Hockey auf Rollerblades. Dazu kamen ein paar neue Varianten des Hallenturnens, die nur in knallbunter Kleidung, die penetrant alle sonst schamhaft versteckten Körperteile betonte, auszuüben waren.