Blutstück
Nach dem Roman von Kim de l’Horizon
Wir sind Oma-Mutter-Kind-Mischwesen. Wir alle beherbergen ein Leben lang Zellen unserer Mütter – und unsere Mütter einige von uns. In Blutbuch macht die Erzählfigur Kim eine Bestandsaufnahme der Dinge, die wir ungefragt weitertragen, die in unser Körpergedächtnis über Zellen und Erzählungen hineingesickert sind: Ängste, Lüste und Zugehörigkeiten. Grenzen, Regeln und all das, was nie gesagt wurde, aus Scham, Scheinheiligkeit oder Schmerz. Kim stemmt sich gegen das Beschweigen. Denn wenn wir mit allem verbunden sind, dann können wir es doch auch verändern? Wie bringt man also all dies wieder in Bewegung?
Leonie Böhm und Autor*in Kim de l’Horizon sind sich letztes Jahr in Zürich begegnet. Leonie Böhm, die in ihren radikalen Klassikerbearbeitungen die Gedanken und Emotionen der kanonischen Texte im Hier und Jetzt erfahrbar macht und damit ihr transformatives Potential herauskehrt, wendet sich nun einem zeitgenössischen Stoff zu, der den Willen zum Dialog und zur Transformation bereits in sich trägt. Und Kim de l’Horizon gibt Blutbuch, das wohl meistbesprochene deutschsprachige literarische Debüt des letzten Jahres und ausgezeichnet mit dem Schweizer und dem Deutschen Buchpreis 2022, in einen künstlerischen Prozess mit offenem Ausgang.
Dramaturgie: Helena Eckert
Mit Vincent Basse / Gro Swantje Kohlhof / Kim de l'Horizon / Sasha Melroch / Lukas Vögler
Rämistr. 34, 8032 Zürich
Ab der Spielzeit 2023/2024 sind die subventionierten Plätze für Schulen im Pfauen in zwei statt wie bisher vier Kategorien eingeteilt. Die Klassen erhalten immer die bestmöglichen verfügbaren Plätze innerhalb der beiden Kategorien.