Johanna
Nach «Die Jungfrau von Orleans» von Friedrich Schiller
Hexe oder Heilige, so lauten die unversöhnlichen Urteile der Jeanne d’Arc Überlieferungen. Mit nur 17 Jahren bricht Johanna auf, um eine schon verloren geglaubte Welt wieder ins Lot zu bringen. Ihre Reise endet auf dem Scheiterhaufen, hunderte Jahre später wird sie wiederum heiliggesprochen. Seitdem wird ihr Mythos politisch aufgeladen: als Ikone eines mutigen Idealismus, als Beispiel für einen fatalen Fanatismus oder als heilbringende Heldin. Johanna ist vieles. Immer wieder dient sie dabei als Bild für all jene jungen Frauen, die scheinbar im Alleingang den Status Quo herausfordern, sei es nun den des Patriarchats, der ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse oder der Klimapolitik.
In Schillers «romantischer Tragödie» führt Johanna das französische Heer gegen England durch ihren festen Glauben – und mit Gewalt – schliesslich zum Sieg. Während bei Schiller Johanna ihr Handeln mit Gott legitimiert, sieht Leonie Böhm hinter dem Mythos Johanna einen Menschen, der sich zwischen Ohnmacht und Allmacht, Zweifel und Wunder, eigenen Visionen und fremden Projektionen ständig transformiert, immer auf der Suche nach Haltung und in der unendlichen Hoffnung auf Veränderung.
Mit: Maja Beckmann, Wiebke Mollenhauer, Josefine Israel
Live-Musik: Fritzi Ernst
Dramaturgie: Helena Eckert
Koproduktion mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg
Rämistr. 34, 8032 Zürich
Ab der Spielzeit 2023/2024 sind die subventionierten Plätze für Schulen im Pfauen in zwei statt wie bisher vier Kategorien eingeteilt. Die Klassen erhalten immer die bestmöglichen verfügbaren Plätze innerhalb der beiden Kategorien.