Kulturagent.innen für kreative Schulen
Warum mehr Kunst an Schulen?
Erfahrungen und Studien zeigen: Kulturelle Bildung kann Schüler/innen Fähigkeiten vermitteln, die ihre persönliche und schulische Entwicklung bereichern. Künstlerische Prozesse fördern soziale Kompetenzen, kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten. Sie ermutigen junge Menschen, ihr Potenzial zu entfalten, stärken sie in ihrer Selbstwirksamkeit und können zum Verständnis für Vielfalt und Toleranz beitragen – alles Fähigkeiten, die für die Teilhabe und Gestaltung einer zukünftigen Gesellschaft von grosser Bedeutung sind.
Ab dem Schuljahr 2026/27 starten die Kulturagent/innen an neuen Schulen. Im Kanton Zürich können vier Schulen teilnehmen, die sich für eine ein- oder zweijährige Durchführung entscheiden.
Das Projekt
Das Projekt «Kulturagent.innen für kreative Schulen» will bei Kindern und Jugendlichen Interesse an den Künsten wecken und die selbstverständliche Teilhabe an Kultur fördern. Gleichzeitig bietet es Schulen Beratung und Begleitung auf dem Weg zur Schule mit kulturellem Profil. Die Wirkungsbereiche reichen von der Durchführung klassenübergreifender Kulturprojekte bis hin zu Schulentwicklungsprozessen mit künstlerischen Methoden auf Ebene der Lehrpersonen und der Schulleitung.
Inspiriert aus den erfolgreichen Vorbildprojekten in England und Deutschland, wurde das Modell «Kulturagent.innen für kreative Schulen» 2018 in die Schweiz übernommen und in sieben Kantonen kontinuierlich weiterentwickelt. Der sechsjährige Pilot zeigte eindrücklich, welche Wirkung die Verschränkung von Kunst und Schule haben kann – auf die einzelnen Schüler/innen, auf den Gesamtkosmos Schule und auf die Schulgemeinde.
Die Kulturagentin, der Kulturagent
Kulturagent/innen sind die Verbindung zwischen Lehrpersonen, Schulleitung, Schüler/innen und externen Kulturpartner/innen. Sie kennen sich mit Kultur aus und sind selbst künstlerisch und/oder kulturvermittelnd tätig. Kulturelle Projekte mit Kindern und Jugendlichen umzusetzen, ist ihr Spezialgebiet. Ausserdem kennen sie die gegenwärtigen Herausforderungen an Schulen und verfügen über Methoden, wie die Schule diesen Aufgaben bedarfsorientiert und mit künstlerischen Mitteln begegnen kann.
Kulturagent/innen sind in der Schule ca. einen Tag pro Woche präsent. Sie arbeiten mit der schulinternen Arbeitsgruppe Kultur zusammen, moderieren Gruppenprozesse, begleiten kulturelle Projekte, konzipieren Weiterbildungen für Lehrpersonen, bringen ihr Netzwerk aus Kunst und Kultur ein und unterstützen die Schule als Expert/innen für kulturelle Bildung bei Themenwahl, Aufbau und Verankerung geeigneter Formate und Strukturen. Sie agieren jeweils nach Bedarf der Schule und begleiten Lehrpersonen und Schulleitung in der Weiterentwicklung der Schule zu einem kulturellen Profil.
Leistungen der Schule
Die Schulleitung sieht einen strategischen Nutzen in der strukturellen Einbindung von Kunst und Kultur in der Schule. Sie stützt das Projekt auf strategischer Ebene und bewirbt sich mit ihrer Schule. Dabei ist sie auch bereit, die dafür benötigten strukturellen und finanziellen Voraussetzungen bereitzustellen:
- Die Schule benennt eine Lehrperson als Kulturbeauftragte/n und stellt ihr 2 Wochenlektionen zur Verfügung. Diese Person verbindet die/den Kulturagent/in mit der Schule und vertritt das Projekt im Schulhaus und im Kollegium.
- Die/der Kulturbeauftragte bildet mit anderen Lehrpersonen die Arbeitsgruppe Kultur und unterstützt die/den Kulturagent/in im pädagogischen Bereich.
- Die Schulleitung ermöglicht den Kulturagent/innen an einem oder mehreren Q-Tagen Inputs zur kulturellen Bildung
Kosten und Bewerbung
Die Honorare der Kulturagent/innen werden vollumfänglich durch die Stiftung Mercator Schweiz getragen. Die Schule stellt pro Schuljahr je nach Schulgrösse rund 5'000 bis 15'000 Franken «Kunstgeld» zur Umsetzung der künstlerischen Projekte zur Verfügung. Dieser Betrag wird von Schule+Kultur jeweils verdoppelt.
Bewerben können sich alle öffentlichen Volksschulen inklusive Sonderschulen im Kanton Zürich für eine Teilnahme ab dem Schuljahr 2026/27. Bei Fragen gibt Silvia Hildebrand von Schule+Kultur gerne Auskunft.
Kontakt
Wichtige Termine
- 30. Okt. 2025: Bewerbungsschluss
- Nov. 2025: Vorauswahl Schulen
- Nov.–Dez. 2025: Workshops Mise-en-place im Schulhaus, um Erwartungen und Auftrag zu klären
- Jan. 2026: Definitive Zusage an Schulen und Abschluss von Teilnahmevereinbarungen
- Feb.–Juli 2026: Vorbereitungen auf das Projekt (z.B. Q-Tag, Bildung der Kulturgruppe)
Mögliche Schwerpunkte
Gemeinsam mit der/dem Kulturagent/in setzt jede teilnehmende Schule ihre eigenen Schwerpunkte. Damit dies gut gelingt, braucht es eine Fokussierung auf ein bis zwei der hier aufgeführten Möglichkeiten:
Fokus: eigene Kulturprojekte durchführen
Fokus: Schulkultur
Fokus: Kunstunterricht mal anders
Fokus: Künstlerische Strategien für den Unterricht
Fokus: Teilhabe an Kunst und Kultur für alle
«Kulturagent.innen für kreative Schulen» ist ein Projekt für kulturelle Bildung und Schulentwicklung, initiiert und gefördert von der Stiftung Mercator Schweiz in Zusammenarbeit mit den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Bern, Freiburg, St. Gallen, Thurgau, Wallis und Zürich. Umgesetzt wird das Projekt vom Dachverband Kulturvermittlung Schweiz.