«MoorArt» für Schulklassen

Ein temporäres Freilichtmuseum im Park Seleger Moor

Der Park Seleger Moor bei Rifferswil im Knonauer Amt ist eine einzigartige Naturlandschaft im englischen Stil, angelegt vom Abenteurer und Weltenbummler Robert Seleger zwischen den 1950er und 1970er-Jahren. In Mitten von blühenden Rhododendren, Azaleen und Farnen können die Besucherinnen und Besucher demnächst auch zeitgenössische Kunst entdecken. Die Ausstellung «MoorArt» zeigt ab Mitte Juni 15 ortsspezifische Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus dem In- und Ausland. 

Auch Schulklassen sind eingeladen, dieses temporäre Freilichtmuseum kennenzulernen. In einem Workshop für die 3.–6. Primarschule erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Arbeitsweisen der Kunstschaffenden und erarbeiten eigene Positionen zu den ausgestellten Werken. 
Schule+Kultur wollte von Urs Amstutz, Projektleiter von «MoorArt», wissen, wie es zu dieser aussergewöhnlichen Initiative gekommen ist und weshalb sich ein Klassenausflug ins Seleger Moor lohnt. 

Am 17. Juni wird «MoorArt» offiziell eröffnet. Wie laufen die Vorbereitungen? 

Auf Hochtouren! Alle Beteiligten sind hoch motiviert und engagiert am Arbeiten, damit eine tolle Ausstellung präsentiert werden kann. Es herrscht eine emsige, aber gute Atmosphäre. 

Sie sind Mitglied der privaten Initiative «ThalwilerHofKunst», die seit den 90er Jahren Projekte zur Förderung von zeitgenössischer Kunst und Kultur realisiert. Wie kam die Idee für «MoorArt» zustande?

Die ThalwilerHofKunst wollte eine weitere Plattform für zeitgenössisches Kunstschaffen zum Leben erwecken – und zwar im Outdoor-Bereich als Ergänzung zur ArtBox auf dem Perron des Thalwiler Bahnhofs. Ein Mitglied der ThalwilerHofKunst ist beruflich für den Park Seleger Moor tätig und hat den Kontakt zur Geschäftsleitung vermittelt. 

Eine Fachjury hatte die schwierige Aufgabe, aus 105 Eingaben 15 Positionen auszuwählen. Welche Kriterien muss ein Kunstwerk erfüllen, um in der speziellen Atmosphäre dieser Parklandschaft optimal zu wirken?  

Die Auswahl der 1. Staffel «MoorArt23» wurde in einem Zweischrittverfahren nach verschiedenen Kriterien bestimmt. Darunter fallen die Aktualität des künstlerischen Diskurses, Qualität und Relevanz der Idee, Originalität, technische Umsetzung, Nachhaltigkeit sowie die Qualifikation der Kunstschaffenden. 

Weshalb empfehlen Sie Schulklassen einen Besuch in der Ausstellung MoorArt?

Eine Begegnung mit zeitgenössischer Kunst in diesem Naturpark ist einmalig. In dieser Atmosphäre erlebt man direkt, was zeitgenössisches Kunstschaffen ausmacht: zwischen Betrachter/innen und Werk entsteht ein Dialog und es stellen sich Fragen: Sind diese Fruchtkörper echte Pilze? Warum wachsen Bäume durch Pflanzenkisten? Warum ist der Wald im Haus und die Hauseinrichtung im Wald? Welche Pflanzen aus dem Moor sind auf das Banner gedruckt? Aber auch kreative Ideen werden gefördert: So werden aus Ästen plötzlich Urtiere… 

Was erwartet die Primarschülerinnen und -schüler im Workshop?

Im Workshop untersuchen die Schüler/innen die Beziehung zwischen den Skulpturen und ihrer Umgebung mit verschiedenen gestalterischen Ansätzen. Sie erarbeiten zeichnerisch, performativ und plastisch eigene Positionen zu den ausgestellten Werken. Dabei konzentriert sich der Workshop auf die Schärfung der Sinneswahrnehmung. 
Neben zeitgenössischer Kunst können die Kinder seltene Pflanzen aus anderen Kontinenten und Tiere der Moorlandschaft entdecken. Die Moorlandschaft wurde von einem enthusiastischen Ehepaar (Familie Seleger) künstlich geschaffen und zu dieser traumhaften Naturperle gestaltet.

Ist «MoorArt» längerfristig angelegt?

«MoorArt» ist eine Ausstellungsserie, die in mindestens drei Staffeln durchgeführt wird: «MoorArt23», «MoorArt24» und «MoorArt25». Bei Erfolg und ausreichender Finanzierung ist es gut möglich, dass die Plattform weitergeführt wird. 

Auf welche künstlerischen Positionen freuen Sie sich persönlich ganz besonders?

Diese Frage ist schwierig zu beantworten; denn jede Position ist besonders. Auf unserer Website finden Sie einen Überblick über alle Werke. 


Urs Amstutz, hat beruflich einen schulischen Hintergrund: Lehrperson, Schulleiter, Prozessbegleiter und -berater von Schulen im Kanton Luzern und für education21; Präsident des Vereins «ThalwilerHofKunst», Projektleitung «MoorArt», Kulturmanager MAS.

Zum Schulangebot «MoorArt» (3.-6. Primarklasse)

Website MoorArt mit allen künstlerischen Positionen
Website ThalwilerHofKunst
Instagram ThalwilerHofKunst
Facebook ThalwilerHofKunst

Interview: Schule+Kultur

«Fruchtkörper» von Micha Aregger

«Spiritus rector» von Notta Caflisch

«Zimmer frei» von Thomas Bortfeldt, Ana Sous & Vera Sous (Foto: Gerd Piltzner)

«Tree-Animal» von von Michael Hoedjes

Urs Amstutz, Projektleiter «MoorArt»