Das grosse Summen

Rückblick auf das Zürcher Kulturschwarmtreffen

Circa 100 Kulturvermittler/innen aus den Sparten Film, Bildende Kunst, Literatur, Theater, Tanz und Musik haben sich an zwei Abenden am Bildschirm getroffen, um über digitale Kulturvermittlung zu diskutieren und sich über Austauschformate in ihrem Netzwerk Gedanken zu machen. Ursprünglich war das Netzwerktreffen von Schule+Kultur und Schulkultur Stadt Zürich im Kino Kosmos im November 2020 geplant, stattgefunden hat es nun auf Zoom, im April 2021.

In einem Inputreferat von Caroline Spicker (Leitung Vermittlung Museum Rietberg) wurden die Möglichkeiten digitaler Vermittlung vorgestellt, das Duo PixTrix Film (Sarah Hugentobler und Jasmin Wiesli) haben die digitale Transformation ihres Schulprojektes «Filmstadt Klassenzimmer» aufgezeigt. Die Teilnehmer/innen haben anschliessend in Breakout-Rooms über ihre eigenen digitalen Erfahrungen im vergangenen Corona-Jahr reflektiert.  Sie berichteten von  massgeschneiderten digitalen Museumsführungen für Schulen und thematischen Klassenblogs, einige haben neue Tools wie Whiteboard und Padlets ausprobiert, für andere ist die Arbeit aber auch ganz zum Erliegen gekommen. Klarer Tenor der Diskussion war, dass die unmittelbare Begegnung mit den Schüler/innen durch kein digitales Format ersetzt werden kann. Reine Kopien des Realen seien zum Scheitern verurteilt. Denkbar und interessant sind hingen Weiterentwicklungen, Ergänzungen oder hybride Formate. Affaire à suivre.  

In einer zweiten Breakout-Room-Runde entwarfen die Vermittler/innen Visionen für ihr Netzwerk: Wie soll künftige Vernetzung, gegenseitige Unterstützung und Reflexion stattfinden? Was sind die Themen, die alle beschäftigen?

Die Vermittler/innen schwärmen aus ins Schulfeld, machen dort ihre Erfahrungen und haben das Bedürfnis sich darüber auszutauschen. Über diverse Formen der Partizipation, über Umgang mit Diversität, über schulische Strukturen. Wichtig scheint ihnen auch die spartenübergreife Diskussion, das Learning aus der Praxis oder eine Unterstützung durch gegenseitige Besuche. Und warum nicht auch Lehrpersonen zu einem Jahrestreffen einladen? Mit ihnen in einem ausserschulischen Kontext ins Gespräch kommen – über deren Erfahrungen mit und Wünschen an die Kulturvermittlung? «Flugpost» in Form eines  Newsletters, Referate, Weiterbildungen und Workshops wurden diskutiert. «Wabengruppen» zum langfristigen, vertieften Austausch in kleinen Runden war ebenfalls ein Wunsch.

In dieser coronagetrübten Zeit so viel Energie und Engagement zu erleben, war sehr erbaulich. Nun evaluieren Schule+Kultur Kanton Zürich und Schulkultur Stadt Zürich den gesammelten Nektar, um in einem nächsten Schritt die Umsetzung des Kulturschwarms zu planen. Vielleicht nicht von allen Visionen, aber von so vielen wie möglich.

Text: Schule+Kultur

Illustration: Janine Wiget für den Kulturschwarm