Lagerhäuschen

«Das ist zwischen 15 und 580 Jahre alt» – so die Meinung der 3. Klässler von Nadja Ammann  zum kleinen und unscheinbaren Häuschen, das sie für die Vespa-Jet-Untersuchungen ausgewählt haben. Tatsächlich ist es ungefähr 130 Jahre alt und war ehemals wohl einfach ein Lagerhäuschen mitten in Töss. Schlichtes Mauerwerk, weiss verputzt mit dunkelbraunen Dachbalken.
Heute liegt das Gebäude in der äussersten Ecke des Pausenareals der Zelglischule. Die Fassaden sind vor einigen Jahren von einer Schulklasse wild bemalt worden: Türe, Fensterladen und Buchstaben leuchten wie grelle Briefmarken auf den Pausenplatz hinaus.

Stimmen

Das Zierbuchstaben-Alphabet ist das auffälligste Fassadenelement und dominiert das aktuelle Erscheinungsbild des kleinen Gebäudes. Die Klasse fragt sich: «Sind das jetzt einfach nur hingestreute Buchstaben oder steckt da mehr dahinter? Vielleicht sogar ganze Geschichten, die wir nur noch aufzuschreiben brauchen?» In den ganz alten Büchern stehen doch auch immer solche verschnörkelte Grossbuchstaben – jeweils am Anfang jeder Erzählung. Genau so wird's hier mit den Fassadenbuchstaben gemacht. Und weil das Häuschen bereits so bunt und voll ist, schreiben die Kinder ihre Geschichtsanfänge nicht auf die Fassade, sondern lassen sie auf ihre persönlichen Baseball-Mützen drucken. Der Vorteil: Die Geschichten werden so in die Stadt hinausgetragen. Und vielleicht – zum Beispiel in den nächsten Sommerferien – sogar in die ganze Welt?